2012 bis 2024

Viele Krisen und ein neues Zuhause

Ein weiteres Jubiläumsjahr stand an. Schon im April feierten wir unser 90-jähriges Bestehen mit einem Konzert inklusive Festabend in der Mensa der Grundschule Birgelen. Unsere befreundeten Vereine aus Birgelen, Kempen und Bocket gestalteten den Abend musikalisch mit. 

Im selben Jahr wechselten wir die Karnevalskostüme. Seitdem sind wir in der fünften Jahreszeit in einem bunten Lappenfrack auf der Straße.

Am 7. und 8. Juli folgte schließlich unser großes Jubiläumsfest, bei dem wir insgesamt 22 Gastvereine begrüßten. An beiden Tagen bot sich ein beeindruckendes Bild auf den Ophovener Straßen, da beide Umzüge bewertet wurden. Der Spielmannszug aus Höngen fuhr am Samstag als erfolgreichstes Korps nach Hause, das Trommlerkorps Waldenrath am Sonntag. Nicht nur mit den Gewinner-Vereinen wurde abends ausgiebig gefeiert.

Beim Seniorennachmittag 2014 bewies unser Verein erstmals, dass die Mitglieder nicht nur auf Bierbänken und Karnevalsbühnen laut und schön singen können. Zum Jahresende wurde das Stück „Dem Land Tirol die Treue” einstudiert, das mit einer Gesangseinlage abschließt. Den österreichischen Original-Text haben wir jedoch ein Jahr später leicht abgewandelt, sodass seitdem nicht dem Land Tirol, sondern der Ophovener Kirmes die Treue geschworen wird.

Im Oktober 2016 zeigten wir unser Können bei einem Konzert auf dem „Schöttehof”, der damals noch bei Lörchen (Hannelore Thoma) an der Lindenstraße angesiedelt war. Wir präsentierten neben einigen Klassikern aus unserem Repertoire auch ein Medley der Filmmusik aus „Pirates of the Caribbean”.

Die Bleek wurde 2017 gleich mehrfach genutzt. Im Juli feierten wir unser 95-jähriges Bestehen mit einem großen Fest. Die Umzüge beeindruckten, weil sich neben Musikvereinen und Korps aus dem Umland auch viele Vereine aus dem Dorf beteiligten. Uns freute besonders, dass die Majestäten im Jubiläumsjahr mit Norman Hamacher als König und Nick Kaspers als Prinzen komplett aus den Reihen des TKO stammten.

Bei den Gästen sorgte zudem eine skurrile Holzkonstruktion auf der Bleek für Aufsehen. So hatte unser Verein das Kinderspiel „Looping Louie” in einer XXL-Version nachgebaut. Gerne halfen unsere Mitglieder beim Fest der Oldies im September mit. Zusammen feierten wir mit auswärtigen Vereinen in einem Zelt vor dem Kindergarten.

Das Jahr darauf hielt mehrere Neuerungen für den Verein und das Dorf bereit. Bei der Schützenbruderschaft löste Mario Zierke die langjährige Vorsitzende Lörchen im Amt ab. Daraufhin zog auch der Schöttehof um – von der Linden- zur Marienstraße. Seit jeher feiern die Vereine bei Hamacher auf dem Hof „Zum schwarzen Rössl”.

Die Auftritte auf der heimischen Karnevalssitzung wurden in den 2010er Jahren immer professioneller, insbesondere durch den Männergesangsverein, der aus vielen TKO-Mitgliedern bestand.

Der Kreis an Personen, die bei der Vorbereitung und am Abend mithalfen, wurde jedoch immer kleiner. Hinzu kam, dass sich Karten immer schleppender verkaufen ließen. Daher fand 2019 unsere vorerst letzte Kappensitzung statt, und zwar unabhängig davon, was ein Jahr später an Karneval passieren sollte.

Im Februar 2020 sollte sich alles ändern, als bekannt wurde, dass im Kreis Heinsberg eine der ersten Infektionen mit dem berüchtigten Coronavirus in ganz Deutschland festgestellt wurde. Das Vereinsleben kam vollständig zum Erliegen. Kirmessen und Dorffeste wurden abgesagt, geprobt werden durfte nicht mehr, der Vorstand versammelte sich digital per Videokonferenz. Nur noch ein Zeltlager für die Jugend war nach den geltenden Vorschriften durchführbar.

Sogar unsere geliebte Kirmes musste ausfallen, zumindest größtenteils. Wir stellten einen Sonderantrag, um immerhin das Wecken am Kirmessonntag durchführen zu können. Zudem versammelten wir uns mit den Schützen in großen Abständen zueinander auf der Bleek, um gegen die Einschränkungen im Vereinsleben zu demonstrieren. Die Aktion erfuhr auch außerhalb der Stadt große Aufmerksamkeit.

Ein Jahr später war zumindest wieder eine abgespeckte Kirmes im vereinsinternen Kreis möglich. Privat durften sich wieder kleinere Menschenmengen treffen, daher ersetzte eine „Whirlpool-Einweihungsparty” am Schöttehof den Königsball am Kirmessamstag. Wie es sich in einem vollen Festzelt feiern lässt, sollten wir erst wieder 2022 erleben. Zudem nahmen wir im Frühjahr das reguläre Proben am Donnerstag auf.

Das Jahr 2022 stand ganz im Zeichen unseres 100-jährigen Bestehens. Für dieses besondere Jubiläum erhielten wir die Pro Musica-Plakette, die höchste Auszeichnung für Amateurmusikervereine in Deutschland. Unseren runden Geburtstag feierten wir darüber hinaus mit einem dreitägigen Ausflug nach Hamburg, den Michael Biermanns und Dirk Jennissen organisiert hatten. Vom Hafen über die Speicherstadt bis zur Reeperbahn erlebten wir vieles von dem, was die Hansestadt zu bieten hat.

Ein großes Jubiläumsfest gab es exakt 100 Jahre nach der Vereinsgründung nicht. Einerseits erschwerten die Corona-Auflagen eine langfristige Planung. Andererseits stand unserem Fest eine Großbaustelle im Weg: der Neubau der Ophovener Mehrzweckhalle.

Das in die Jahre gekommene Zuhause für viele Vereine im Dorf wurde im Sommer 2021 abgerissen. Rund eineinhalb Jahre später sollte ein neues Bürgerzentrum mit Feuerwehrhaus stehen. Doch aus dem geplanten Zeitrahmen wurde nichts. Immer wieder war Stillstand an der Baustelle in der Schützenstraße.

Das Korps probte, als es wieder erlaubt war, zunächst draußen im Garten des Vorsitzenden, weil das Sportlerheim des SV 36 bei der verheerenden Flut 2021 beschädigt worden und anschließend gesperrt war. Für den Winter errichteten wir ein Zelt hinter dem Pastorat und musizierten dort zwischen Heizstrahlern. Als das Sportlerheim 2023 fertig saniert war, zogen wir donnerstags erneut um.

Im Sportlerheim erlebte unser Verein zuletzt mehrere Wechsel. Im April 2023 übernahm Marius Biermanns das Amt des Vorsitzenden von Norman Hamacher, der seine Erfahrung weiterhin als zweiter Vorsitzender einbrachte. Ein Jahr später trat Marius Biermanns vorzeitig zurück. Norman Hamacher übernahm seinen Posten zunächst kommissarisch, im Januar 2025 wählten ihn die versammelten Vereinsmitglieder erneut zum Vorsitzenden.

Zudem verabschiedeten wir Ende 2023 unseren langjährigen Übungsleiter Jo Hamers. Michael Pelzer übernahm das Amt im Januar 2024 und brachte schnell frischen Wind in das Korps.

Ende 2024 sollte dann auch endlich die neue Mehrzweckhalle eröffnet werden – zwei Jahre später als kalkuliert. Die Verzögerung hat den Vereinen viel Aufwand bereitet und viele Nerven gekostet. Dafür war die Freude nun umso größer. Am 5. Dezember probte das Korps erstmals im neuen Bürgerhaus.